Mein kombinierter Podcast-Workflow und Blog-Workflow
Eine Podcastepisode produzieren – das klingt so einfach: Mikrofon an – Reden – Speichern – Hochladen.
Auch wenn eine Podcastepisode tatsächlich schneller und einfacher produziert ist als ein gleichlanges Video – ganz so einfach ist es doch nicht.
Entscheidend für eine zügige Podcast-Produktion ist ein effizienter Podcast-Workflow, der zu deiner Arbeitsweise passt.
Den findest du nur durch Ausprobieren.
Ein paar Beispiele und Anregungen können jedoch nicht schaden.
Die bekommst du in diesem Artikel.
Ich podcaste im Positionierung Weiterdenken Podcast seit 2016 und veröffentliche die Mehrzahl meiner Episoden auch als Blogartikel. Dabei ist über die Jahre ein Workflow entstanden, mit dem ich eine Episode von rd. 15 Minuten in zusammen etwa 3 Stunden als Podcast und Blogartikel veröffentliche.
Hier ist mein Praxisbericht: Mein kombinierter Podcast- und Blog-Workflow
Die Idee und Planung für eine Podcastepisode
Jede Podcastepisode beginnt mit einer Idee. Alle Themenideen sammle ich in meinem digitalen Notizbuch OneNote.
Dabei achte ich darauf, dass ich die Idee so ausführlich wie möglich festhalte. Wenn ich nur schreiben würde „Eignet sich ein Podcast für vielbeschäftigte Mom-Preneure?“, dann weiß ich schon in einer Woche nicht mehr, was ich dazu alles erzählen wollte.
Deshalb strebe ich an, mindestens ein paar Stichpunkte zum Inhalt festzuhalten. Wenn ich gerade im Flow bin, schreibe ich auch ganze Textpassagen für das Skript auf.
Aktuell arbeite ich nicht mit einem Redaktionsplan für den Podcast. Ich plane lediglich vorab, wenn ich gezielt für eine Aktion bestimmte Episoden zu einem bestimmten Termin veröffentlichen will.
Wichtig: Das Vorgehen ohne Redaktionsplan entspricht meiner persönlichen Arbeitsweise. Grundsätzlich empfehle ich dir aber, deine Episoden vorzuplanen. Besonders zu Beginn, wenn du noch nicht so viel Routine hast, gibt ein Redaktionsplan Orientierung und Struktur.
Die Podcast-Episode produzieren
Wenn ich eine Episode produzieren will, starte ich mit dem Skript. Auch das ist meine persönliche Arbeitsweise. Für dich genügen vielleicht Stichpunkte oder eine Mindmap. Probiere das aus. Hier findest du Hinweise zur Podcastaufnahme mit Skript und hier zum Erstellen eines Skriptes für Audioaufnahmen.
Meine Skripte entstehen in einer Art Braindump im freien Schreiben. Ich habe mir angewöhnt, dabei bewusst so zu schreiben, wie ich spreche.
Da beginnen schon mal 3 Sätze hintereinander mit einem „Und“.
Da reihen sich schon mal 2 Halbsätze aneinander.
Das Skript lese ich mir gründlich durch und überarbeite es, damit der Inhalt eine nachvollziehbare Struktur bekommt.
An dieser Stelle achte ich darauf, ob ich in der Episode passende andere Podcast-Episoden als weiterführende Informationen erwähnen oder auf eines meiner Angebote hinweisen kann. Dafür füge ich entsprechende Sätze ein.
Als Letztes ergänze ich im Skript die Einleitung und ein paar abschließende Sätze. Auch meinen kurzen Intro- und Outro-Text kopiere ich mir an die richtigen Stellen im Skript. Die spreche ich nämlich immer direkt mit ein.
Dann geht es auch schon an die Aufnahme:
- Stimme lockern und auf die Podcastaufnahme vorbereiten
- Mikrofon anschließen
- Audacity öffnen
- Kurzer Tontest und prüfen, ob Audacity das richtige Mikrofon ausgewählt hat
(Das wäre so ärgerlich, wenn ich eine ganze Episode mit dem internen Mikrofon des Notebooks einspreche. Das hat nämlich keine gute Aufnahmequalität.) - Finale Aufnahme starten, Skript auf den Monitor holen, einsprechen.
- Aufnahme speichern
Nun habe ich den Rohling. Der geht in die Nachbearbeitung.
Nach ein paar standardmäßigen technischen Verbesserungen der Tonqualität durch die Aufnahmesoftware Audacity höre ich mir die komplette Aufnahme noch einmal an. Dank des Skripts muss ich nie viel herausschneiden. Aber ab und an verspreche ich mich doch oder ich räuspere mich. Das möchte ich meinen Hörern nicht zumuten.
Jetzt füge ich nach dem Intro und vor dem Outro meinen vorbereiten Jingle ein.
Speichern – Audio im mp3-Format exportieren – fertig.
Die Podcastepisode veröffentlichen
Im nächsten Schritt schreibe ich die Shownotes. Dabei orientiere ich mich meist am Einleitungstext meiner Episode, den ich ja im Skript vorliegen habe.
In den Shownotes verlinke ich auch alle Inhalte und Angebote, die ich in der Episode erwähnt habe. Auch hier hilft ein Blick ins Skript.
Als Abbinder für die Shownotes habe ich eine Kopiervorlage mit Call-to-Action (abonniere und bewerte diesen Podcast) sowie Links zu meiner Website, Newsletter und Social Media-Kanälen.
Nun habe ich alles beisammen, um die Episode bei meinem Podcast-Hoster Libsyn hochzuladen. Meistens veröffentliche ich dann auch sofort. Falls die Episode zu einem bestimmten Termin erscheinen soll, kann ich das auch vorplanen.
Direkt nach der Veröffentlichung bzw. Vorplanung kopiere ich für die Episode den Embed-Code. Damit kann ich später im Blogartikel den Player für diese Episode einbinden.
Die Podcast-Episode ist damit in den Podcast-Apps meiner Abonnenten verfügbar. Würde ich nur podcasten, wäre die Arbeit mit diesem Podcast-Workflow abgeschlossen. Doch ich kombiniere meinen Podcast ja mit meinem Blog. Deshalb gibt es für mich noch ein paar Schritte zu tun:
Veröffentlichung der Podcastepisode im Blog
Mit meinem Skript für die Aufnahme habe ich ja schon die Grundlage für den Blogartikel. Das wird allerdings noch etwas überarbeitet:
- Ich ändere die Formulierungen wieder so, dass sie sich angenehm lesen lassen. 3 Und-Satzanfänge hintereinander wirken in einem Blogartikel doch zu flapsig.
- Ich füge Zwischenüberschriften ein
- Ich verlinke direkt im Text alle erwähnten Inhalte und Angebote.
Diesen Text kopiere ich in mein Blogsystem WordPress.
Zwischen Einleitung und Hauptteil füge ich über den Embed-Code den Podcastplayer ein. So kann mein Publikum den Inhalt wahlweise anhören oder lesen.
Von nun an gleichen die Arbeitsschritte denen, die du auch bei der Veröffentlichung eines Blogartikels gehen würdest:
- Beitragsbild erstellen und einfügen
- Metadaten ergänzen
- Interne Links einfügen (auch von schon vorhandenen Artikeln auf den Neuen)
Fertig!
Mein neuer Inhalt ist jetzt als Podcast und Blogartikel verfügbar.
Nun fehlt nur noch ein Schritt, den du nie vergessen solltest:
Marketing für die neue Podcast-Episode und den neuen Blogartikel
Die Episode kommt zwar automatisch in den Podcast-Apps meiner Abonnenten an. Doch meine Community besteht aus mehr Menschen. Deshalb ist meine Arbeit hier noch nicht zu Ende. Jetzt muss ich die neue Episode auf allen Wegen bekannt machen. Bei mir gehört dazu:
- Posts mit Link auf allen meinen Social-Media-Kanälen
- Vorstellung im nächsten Newsletter
- Teilnahme an Aktionsposts auf Social Media, bei denen neue Inhalte geteilt werden dürfen.
Den Text für die Vorstellung der Episode auf Social Media hebe ich mir übrigens auf. Denn nach ein paar Monaten teile ich die Episode beruhigt noch einmal. Da erleichtert es mir die Arbeit sehr, wenn ich einfach nur den Text von damals kopieren und einfügen muss.
Damit ist die Arbeit nun endgültig getan.
Da in mir ein kleiner Nerd wohnt, schaue ich nach ein paar Tagen auf die Downloadzahlen der neuen Episode und freue mich, wie viele Menschen sich für meine Gedanken und Anregungen interessiert haben.
Finde deinen eigenen Podcast-Workflow und Blog-Workflow
Du kennst nun meinen Podcast-Workflow und wie ich ihn mit dem Blog kombiniere.
Wie du gesehen hast, ist dieser stark geprägt von meiner persönlichen Arbeitsweise. Für mich ist das ein sehr flüssiger und effizienter Prozess.
Allerdings ist dieser Workflow erst mit der Zeit entstanden. Davor habe ich viel ausprobiert. Das empfehle ich auch dir. Kopiere nicht einfach meinen Prozess. Orientiere dich an den Schritten, die alle Podcaster und Blogger abarbeiten. Schau dabei gern nach individuellen Erfahrungen wie diesem Bericht hier. Dann leg los, probiere, experimentiere und finde deinen für dich funktionierenden Podcast-Workflow.
Eine ausführlichere Anleitung mit vielen Praxistipps findest du übrigens in meinem Podcast-Starter-Audiokurs. In dieser Anleitung für Praktiker erfährst du in kompakten Kapiteln
- worauf du bei dem „Projekt Podcast“ unbedingt achten solltest,
- was die ersten Schritte sind,
- was du für den Start wirklich brauchst und was nicht unbedingt,
- wie viel Arbeit damit auf dich zukommt und wo du es dir leichter machen kannst.
> Zum Pocast-Starter-Audiokurs >>
Dagmar Recklies hilft Selbständigen und Solo-UnternehmerInnen, sich treffsicher zu positionieren – d.h. so über sich und ihre Angebote zu sprechen, dass sie mit den richtigen Botschaften die richtigen Menschen erreichen. Weil Positionierung allein auch nichts nützt, achtet sie stets auch auf das passende Marketing und die richtigen Angebote.
Dagmar ist gern Entkompliziererin, Ideengeberin, geistige Sparringspartnerin, Schreiberling und Podcasterin.
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!